Presse

Hilpoltsteiner Volkszeitung, 29.9.15

 

Hilpolsteiner Kurier, 29.9.15

 

SIEG MIT "Billie jean" und "Fackelfotzen"
Mittelbayerische zeitung 13.9.15

.Stefan Leonhardsberger mit Partner Martin Schmid: „Da Billie Jean is ned mei Bua“. Foto: cmi

 

Keiner der vier Teilnehmer am Ostbayerischen Kabarettpreis kann auf mehr als drei Jahre Bühnenerfahrung zurückblicken, und doch haben sie am Samstagabend den Kabarettolymp praktisch schon erreicht. Denn Walter Thanner holt sich in sein Robinson auf der Vierau nur die besten Künstler oder eben solche, in denen er großes Potenzial sieht. 37 Bewerber gab es für diesen besonderen Auftritt vor ausverkauftem Haus bei der siebten Auflage des Kabarettpreises, präsentiert von der Rundschau und der Liederbühne.

Der dreiköpfigen Jury stand keine leichte Aufgabe bevor. Vier vielversprechende Talente aus den Bereichen Kabarett, Musikkabarett und Comedy schafften den Sprung auf die „geilsten 15 Quadratmeter“ der Gemeinde Runding, wie Moderator Helmut A. Binser die altehrwürdige Bühne der Kleinkunstbühne in der Vierau nennt. Zweimal hatte er an diesem Wettbewerb teilgenommen und merkte augenzwinkernd an: „Wer ihn zweimal verliert, der darf ihn moderieren“.

Binser mit neuem Programm

Letztes Jahr heimsten die Berliner Künstler „Wortkind“ den begehrten Preis ein. Vor den Auftritten der vier Bewerber heizte Binser dem Publikum mit Auszügen aus seinem im Dezember startenden neuen Programm ein. In seinen neuesten Gesangsstücken bekommen auch Rundinger Zeitgenossen wieder ihr Fett weg.

So trafen die ersten Künstler des Abends, der Österreicher Stefan Leonhardsberger, unterstützt durch Bühnenpartner Martin Schmid, auf bestens gelaunte Zuschauer. Von Grund auf interpretiert Leonhardsberger Klassiker der Popmusik neu. Das beste Beispiel dazu: „Da Billi Jean is ned mei Bua“. Dabei erweist sich der junge Österreicher nicht nur als vielseitiger Sänger, sondern auch als begnadeter Schauspieler.

Nach über fünf Wochen Klausur in Italien nahmen sich die beiden den größten Hit von Eros Ramazzotti vor – 1:1 durch den Internet-Translater ins Österreichische übersetzt. „Nie wars so schee wie ohne di!“ war eine Hommage an das wiedergewonnene Singleleben, an deren Ende die Einsicht kam, dass das wilde Leben nur ein Versuch des Vergessens ist.

Männliche Alternative

Vogelmayer ist das Pseudonym von Thomas Mayer aus Straubing. Mit selbstverfassten Liedern in bayerischer Mundart nahm er sich die heile Welt mit ihren Vorurteilen vor. Verpackt in gesellschaftskritischen und rabenschwarzen Humor hält er der Gesellschaft einen Spiegel vor. Bewaffnet mit seiner Gitarre, zeigte er zudem sein außerordentliches Talent, einen Liedtext in rasender Geschwindigkeit von der Bühne zu schmettern.

Nach der Pause präsentierte der ebenfalls aus Österreich stammende Peter Gahleitner, seines Zeichens konservativer Beamter eines Innviertler Postamtes, als preisgekrönter „Nebenerwerbs-Kabarett-Neuling“ sein Können. „Früher war alles besser“, sinniert er dabei und erzählt von seinen Neurosen, die ihn sogar zum Dalai Lama brachten. Dabei regt er sich auch über männliche Alternative, die zum Grillen Folie verwenden oder am Arbeitsplatz einen Wasserkrug mit Edelsteinen darin stehen haben.

Lallender Kommandant

Mit „Da Bobbe“ (Robert Ehlis aus Alteglofsheim) bog der 7. Ostbayerische Kabarettpreis auf die Zielgerade ein. Der hochgewachsene Künstler trat standesgemäß in Lederhose und Kuhfleckenschuhen auf und hatte den Saal schon nach wenigen Augenblicken mit Auszügen aus seinem Programm „Facklfotz’n“ voll im Griff. Bewaffnet mit Quetschn und einem losen Mundwerk erklärte er, warum in diesen Breitengraden nicht geflirtet wird: Bayerische Männer gehen zum „Schicks reißen“. Mühelos schlüpfte er in die Rolle des lallenden Brandlhuber Muk, seines Zeichens 1. Kommandant der FFW Facklberg, und erzählte mit Rüscherl vom harten Einsatz am Feuerwehrball.

Kurze Zeit später kam die Jury zur Entscheidung, dass es dieses Mal nicht nur einen Gewinner geben kann. Walter Thanner verkündete als punktgleiche Erste Stefan Leonhardsberger und Da Bobbe. Mit dem Ergebnis war auch das Publikum zufrieden. Es feierte die Sieger frenetisch.

Ned mei Bua - Süddeutsche Zeitung 17.6.2014

Zwei Musiker haben berühmte Popsongs umgeschrieben – auf Österreichisch. Was dabei rauskommt, ist häufig sinniger als das Original


Oft ist die Enttäuschung groß, wenn ein Fan die deutsche Übersetzung seines Lieblingssongs aufstöbert. Wo er Poesie vermutete, findet er nur laues Gesäusel. Leere Worthülsen statt Lyrik. Der österreichische Sänger Stefan Leonhardsberger hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, Popsongs einfach in seinen Heimatdialekt zu übersetzen und die Geschichten, die sie erzählen – oder eben nicht erzählen – , einfach umzuschreiben. Diese Idee ist natürlich nicht ganz neu, so hat sogar schon Wolfgang Ambros einst ein Album aufgenommen, auf dem er Songs von Tom Waits neu interpretierte. Aber der Witz und die Klugheit, die Leonhardsberger in seine Songs hineinschreibt, wickeln das Publikum ein. Die Menschen mögen es, Vertrautes ein wenig anders zu hören. Leonhardsberger, der auch Schauspieler am Theater Ingolstadt ist, weiß das schamlos für sich zu nutzen.

Die Sängerin Lana del Rey beispielsweise singt in ihrem samtschweren „Summertime Sadness“: „Küss mich hart bevor du gehst,/ Traurigkeit der Sommerzeit,/ Ich möchte nur, dass du weißt:/ Du bist der Beste, Baby!“ Bei Leonhardsberger erzählt der Song die Geschichte eines Mannes, welcher der Stunde nachtrauert, die ihm durch die Umstellung auf die Sommerzeit verloren ging. Leonhardsberger, begleitet von Profi-Gitarristen Martin Schmid, scheut vor den alten und neuen Königen des Pop nicht zurück, so singt er Rihannas „Umbrella“ wie Michael Jackson’s „Billie Jean“. Jacksons Hit von 1982 über eine Frau namens Billie Jean, die einem Mann in der Disco ein Foto von einem Kind zeigt, das angeblich seines ist, bleibt auch bei Leonhardsberger eine Vaterschaftsfrage, allerdings eine recht ulkige. Der König des Tanzbodens soll Vater des kleinen Billi sein? Unmöglich: „Mir ham tanzt und au gschwitzt. Aber sonst war do sicherlich nix!“ Fragt sich nur, ob die deutschen Zuhörer, wenn Leonhardsberger richtig loslegt, unbedingt mehr verstehen als bei den englischen Originalen. Christiane Lutz

Da Billi Jean is ned mei Bua, Liederabend, Dienstag, 17. Juni, 20.30 Uhr, Metropoltheater, Floriansmühlstraße 5, 32195533

SZ vom 17.06.2014

 

Liveberichterstatung von den Vorbereitungen des Konzerts am 15.6.. im Salzhof Freistadt

 

Augsburger Allgemeine Zeitung - Pop-Schmäh made in Austria

Artikel vom 26.5.2014  (PDF - bitte anklicken) 

 

Oberösterreichische Nachrichten, 28. Juli 2013

Schon mal genau hingehört, worüber Rihanna, Lady Gaga, 50 Cent und Co. in ihren Liedern eigentlich singen? Während sich die Melodien dank Dauerberieselung einprägen, bleibt vom Inhalt meist wenig hängen. Bei aufmerksamerem Zuhören stellt sich dieser dann als stellenweise „dämlich, obszön und sexistisch“ heraus, lautet das Fazit von Paul Klambauer aus Freistadt und Stefan Leonhardsberger aus Lasberg. Die beiden Schulkollegen aus dem Freistädter Gymnasium, die heute in Deutschland studieren und arbeiten, haben sich daher an eine Neuinterpretation gemacht und aktuelle Radiohits mit einer großen Portion Schmäh in die Mundart umgetextet.

„Da Billi Jean is ned mei Bua“ lautet der Titel dieser augenzwinkernden Hommage an die Chartstürmer. Die 16 Geschichten aus der Feder von Klambauer, Jahrgang 1986, der im norddeutschen Hildesheim literarisches Schreiben studiert und unterrichtet, erzählen von den kleinen und großen Dramen des Alltags. Zum Beispiel das Titelstück nach Michael Jackson über einen Discobesuch mit unerwarteten Folgen: Ein umschwärmter Mann, Halbgott am Tanzboden, soll plötzlich Vater sein. Unmöglich! Außer Dancen am Floor war da sicher nix. Und der Bub sieht ihm so gar nicht ähnlich. Aber die Moves, der Style des jungen Billi ... Vielleicht doch sei Bua?

Von Klambauer stammt auch das Bühnenkonzept. Den Gesangspart übernimmt der Schauspieler Leonhardsberger, Jahrgang 1985, der sein Talent auch in der Rolle des Johnny Cash und Bob Dylan am Theater in Ingolstadt bewies und mit der Formation „Austria4 “ in Bayern unterwegs ist. Dritter im Bunde ist der Augsburger Jazzmusiker Martin Schmid an der Gitarre.

Bei allem Wortwitz, mit dem sie Beobachtungen und Banalitäten durch den Kakao ziehen: Mit ihrem Liederprogramm verneigt sich das Duo auch vor den Stars und ihren Produzenten, wie es der Steyrer Franz Adrian Wenzl alias Austrofred mit seiner Hommage an die Gruppe Queen erfolgreich vormacht. Auch wenn mache Texte stellenweise arg oberflächlich sind: „Die großen Hits sind alle gut gemacht, vom Aufbau und von der Struktur her. Gar nicht so leicht zu spielen“, sagt Leonhardsberger.

Großen Anklang fand das Programm in Bayern. „Der österreichische Humor und unsere Mundart kommen dort gut an“, sagt Klambauer. Das Konzert in Freistadt ist das erste Heimspiel in Österreich, bevor es im Oktober nach Ingolstadt, Regensburg und München zurückgeht.
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/muehlviertel/Da-Billi-Jean-is-ned-mei-Bua;art69,1182286

 

Lorenz Erl im Donaukurier Ingolstadt, 1.Juli 2013

Übertriebenen Respekt vor den großen Popsongs ist wohl das Letzte, was seine Zuhörer dem österreichischen Schauspieler und Sänger Stefan Leonhardsberger anlasten könnten. Ganz im Gegenteil - der charmante Allrounder aus dem Alpenstaat verspricht seinen Fans im Bürgerhaus Diagonal nur eins: „Es wird eine Reise durch die Geschichte des Pop. Neu an dem Abend ist, dass wir die Texte nun auf österreichisch interpretieren."

Seine vielen Fans in dem proppenvollen Saal wissen allein wegen dieses Versprechens schon, was sie erwartet und feuern erste Jubelsalven durch den Raum. Leonhardsberger ist vielen Zuhörern als Schauspieler am Stadttheater Ingolstadt bekannt, stand als Johnny Cash und Bob Dylan auf der Bühne und hat als Mitglied der Formation "Austria 4 Plus" viele Freunde des Austro-Pop begeistert.

Nun holt er in seiner Weltpremiere als Solosänger zum Sprung auf die Musikbühne aus. Dazu leiht er sich Melodien von Stars wie Bruce Springsteen, Johnny Cash und sogar Rappern wie 50 Cent und drechselt witzig bis skurrile Lebensweisheiten oder Alltagsaugenblicke dazu. Sein Austria-Slang ist die Würze dabei, nimmt manche scharfe Kante mit viel Humor samt einer Portion Bissigkeit weg, und hebt das Ganze mit seiner souligen Stimme zu einem ungewöhnlichen Erlebniswert.

Mal wählt der stoppelbärtige Österreicher einen Erfolg von Robbie Williams und mimt dazu den relaxten Lebenskünstler mit "Des bin halt I", dann wieder muss Lady Gaga ihre Noten für sein "Alexandra" hergeben. Den Titelsong für seinen Debüt-Abend "Da Billi-Jean is ned mei Bua", entlehnt er sich gar von Michael Jackson. Mit dieser Chronik einer Unterhaltsklage als Folge einiger sorglos-ausschweifender Sommernächte trifft der Schauspieler und Sänger ein weiteres Mal den humorigen Nerv seines Publikums und die lassen ihn für diese musikalische Vaterschaftsklage reihenweise hochleben.

Fantastisch begleitet ihn der Gitarrist Martin Schmid. Die beiden präsentieren sich den ganzen Abend über als ein eingespieltes Team, schaukeln mit kleinen Andeutungen samt gekonnter Mimik die Stimmung hoch. 

Die Geschichte von Billi Jean hat im Verlauf des Abends eine Fortsetzung und wohl nicht zuletzt wegen der enthusiastischen Publikumsreaktionen ist Leonhardsberger auf der Suche nach einem Fortgang der Erzählung für künftige Musikabende. Das Publikum mag sich an diesem Abend nur schwer von dem Sänger trennen. Tosend erklatscht es sich zwei Zugaben - dann ist das Repertoire aufgebraucht.